Jonathan Reiser

Doktorand

Forschungsstelle Neurophilosophie und Ethik der Neurowissenschaft

Zur Person

Jonathan Reiser erwarb seinen Bachelor in Philosophie und Volkswirtschaftslehre sowie seinen Master in Philosophie an der Uni Potsdam. Die Bachelorarbeit schrieb er über „nicht-analysierbare Elemente von Sachverhalten in Wittgensteins Tractatus“, in der Masterarbeit beschäftigte er sich mit der Rolle intuitiven Denkens bei der Evaluation kontrafaktischer Konditionale („The Role of Intuition in Theorizing“).

Neben dem Studium gab Jonathan Reiser verschiedene Tutorien zu Logik und wissenschaftlicher Arbeitsweise anhand kanonischer Texte der analytischen Philosophie.

Forschungsinteressen

Sprachphilosophie, Epistemologie, Wissenschaftstheorie mit Schwerpunkt Kognitionswissenschaften.

Über die Promotion

In seiner Promotion geht Jonathan Reiser der Frage nach, wie Klassifizierungen innerhalb der Kognitionswissenschaften am besten gebildet werden können. Das Ziel hierbei ist es, die innerhalb anderer Disziplinen fruchtbare Konzeption natürlicher Arten (natural kinds) auf den Bereich der Kognitionswissenschaften zu übertragen und einen Begriff von „cognitive kinds“ auszuarbeiten, wobei neuronale Mechanismen einerseits als unabdingbar für die Klassifikation mentaler Zustände ernstgenommen werden, ohne andererseits jedoch mentale Prädikate auf neuronale Zustände zu reduzieren.

Als interdisziplinäres Projekt gibt es hierbei einen Zusammenhang zu Problemstellungen innerhalb der Philosophie des Geistes (wie ist das Verhältnis von Mentalem zum Physiologischen zu verstehen), zur Epistemologie und Wissenschaftstheorie (Induktionsproblem, was sind natürliche Arten) und zur Sprachphilosophie (wie funktionieren generelle Terme in kognitionswissenschaftlichen Theorien, kontrafaktische Konditionale), aber auch konkret zur Forschungspraxis innerhalb der Kognitionswissenschaften, nicht nur da sich Konsequenzen für die klassifikatorische Praxis ergeben, sondern auch, da der Anspruch des Projekts ist, einen Beitrag zur Klärung begrifflicher Zusammenhänge zwischen verschiedenen Teilbereichen (wie etwa Psychologie und Biologie) zu leisten.

Erstbetreuer des PhD ist Stephan Sellmaier, Zweitbetreuer Stephan Hartmann. Das Projekt wird durch ein Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes unterstützt.